Holzzerstörende Pilze

Holzzerstörende Pilze sind ein wichtiges Glied im ökologischen Kreislauf der Natur. Ihr hohes Zerstörungspotential besteht darin, daß sie Lignin, Cellulose und andere Holzbestandteile abbauen.

Zum Wachstum benötigen Holzzerstörende Pilze geeignete Lebensbedingungen, die artspezifisch variieren. Verwertbare Nährstoffquellen sind Zellwandkomponenten und Zellinhaltsstoffe des Holzes. Neben geeigneten Licht- und Sauerstoffverhältnissen, günstiger pH-Wert des Substrates, haben Holzfeuchtigkeit und Temperatur großen Einfluß auf das Pilzwachstum und die Intensität der Holzzerstörung.

Die wichtigste Vorraussetzung für das Wachstum von Pilzen auf Holz oder anderen organischen Materialien ist eine ausreichende Substratfeuchte. Das im Substrat enthaltene Wasser wird für die Aufnahme und den Transport von Nährstoffen benötigt, ebenso für die Funktionsfähigkeit der Enzyme, die den Ablauf sämtlicher Stoffwechselvorgänge in lebenden Zellen katalysieren.

Die Besiedlung von Holz durch Pilze, Bakterien oder Algenerfolgt ab einen Feuchtegehalt von ca. 20%. Die meisten der Holzzerstörenden Pilze benötigen zum wachsen Holzfeuchten von ca. 30 – 60%.

Der bekannteste und auch der größte Holzzerstörer ist der Echte Hausschwamm. Erstellt keine hohen Feuchteansprüche. Er bildet dicke Mycelstränge aus, die Wasser über Strecken transportieren können. Dabei kann die Feuchtequelle bis zu mehreren Metern entfernt sein.

Moderfäulepilze benötigen sehr hohe Substratfeuchten und treten meist nur an Holz auf, das einer starken Befeuchtung ausgesetzt ist, z.B. an Masten oder Pfählen.

Holzverfärbende Pilze haben keinen Einfluß auf die Zerstörung des Holzes. Sie verursachen aber meist unschöne Verfärbungen des Holzes.

Nach Art der Holzzerstörung werden Braun-, Weiß- und Moderfäulen unterschieden.

Braunfäule auch Destruktionsfäule genannt, wird von den wichtigsten Gebäudepilzen verursacht. Sie bauen vorzugsweise die Cellulose im Holz ab. Das Holz verfärbt sich braun, weil das braune Lignin übrig bleibt. Die Festigkeit und Rohdichte des Holzes ist bei fortgeschrittener Braunfäule drastisch gemindert. Typisch ist die Bildung von Rissen im Holz, die quer und Parallel zur Faserrichtung verlaufen und als Würfelbruch bezeichnet werden.

Weißfäule auch Korrosionsfäule genannt tritt meist am lebenden Baum auf, ist aber auch an feucht lagerndem Holz und an verbautem Holz im Gebäude zu finden. Hier wird Cellulose und Lignin gleichzeitig abgebaut, das Holz wird faserig und färbt sich hell bis weiß.

Moderfäule findet man meist an frei verbautem, sehr feuchtem Holz. Aber auch in stark durchfeuchteten und verunreinigten Bereichen auf Dachböden wurde er schon entdeckt. Sein Befall ist meist örtlich sehr begrenzt. Die Oberfläche von Moderfäule befallenem Holz ist im feuchten Zustand schmierig, weich, dunkel verfärbt und reißt im ausgetrockneten Zustand fein würfelbrüchig auf.

Die visuelle makroskopische Untersuchung vor Ort nimmt eine zentrale Stellung bei der Begutachtung eines Schadens ein. Entsprechender Sachverstand des Untersuchenden ist Voraussetzung. Die Bestimmung des Pilzes ist neben der Untersuchung des Befallsumfanges wichtige Vorrausetzung für die Auswahl und den Umfang der Sanierungsmaßnahmen.